Von: Kristof Doffing |
Bzgl. "Ordnungsvorschriften" lese ich beim DSV:
(http://www.dsv.org/aktuelles/AenderungWO-MO2003.htm) "Änderungen der Ordnungsvorschriften ab 01.01.2003 [...] Ergänzung Meisterschaftsordnung Punkt 6.2 Nachmeldungen dürfen nicht angenommen werden. " ----- Ist da nicht schon der Ärger vorprogrammiert? Ich habe noch keine Regatta ohne Nachmeldungen erlebt. Was meint ihr ? |
Von: Stephan Jung |
Bei einer Meisterschaft könnte das ja vielleicht noch klappen. Ich könnte mir
aber auch vorstellen, dass einige Melden und dann doch nicht kommen. So etwas sollte den Veranstaltern freigestellt sein. |
Von: Johannes Hägele |
Hallo Kristof,
Ich glaube genauso wie Du, dass mit dieser Vorschrift wieder nur unnötige Problemem aufkommen, das es genauso ist wie du gesagt hast: Es gibt einfach kaum Regatten Ohne diese Nachmelde Möglichkeit Gruss Johannes Hägele |
Von: Christian v. Mulert |
Als Regattasegler gebe ich euch ja völlig Recht. Ich melde auch hin und wieder
mal nach. Als Veranstalter nicht. Es ist immer schwierig eine Regatta zu kalkulieren, wieviel Essen, Preise, Freibier usw.. Wir räumen zwar immer die Möglichkeit ein nachzumelden, nur macht es die Sache wirklich nicht einfacher. Nachmeldegebühr schreiben wir zwar immer aus, nur erheben tun wir sie nicht. Bei Meisterschaften ist das alles noch schwieriger, weil diese über mehr als 2 Tage stattfinden und eine erhebliche Planung notwendig machen. Trotzdem sollte der Veranstalter selbst bestimmen können, ob er Nachmeldungen akkzeptiert oder nicht. Dieser muß nähmlich die entstandenen Kosten tragen. Eine Regatta ist fast immer ein Negativgeschäft, hieran sind auch die geringen Meldezahlen und die unkalkulierbaren Nachmeldungen schuld. Irgendwann wird es sich ein kleiner Club nicht mehr leisten können, Regatten auszurichten, das wäre doch schade. Also sollten die Klassenvereinigungen etwas an die Meldemoral appellieren. Vorschriften helfen selten. |
Von: Kristof Doffing |
Hallo Christian.
Die Meldedisziplin ist ein wichtiges, aber auch ein anderes Thema. Ich habe nichts dagegen, daß Nachmeldungen (entsprechend dem erhöhten Aufwand der Ausrichter) mehr kosten. Auch kann man ruhig von der KV aus hier etwas tun. Aber Nachmeldungen überhaupt nicht anzunehmen, halte ich für bedenklich. Im Sinne des Segelsports sollte man diejenigen, die kurzfristig *doch* kommen können, nicht ausschließen. Gerade nicht bei Deutschen Meisterschaften! Wir alle kennen entsprechende Situationen: - 8 Tage vorher finden sich zwei wildfremde Segler auf einer anderen Regatta zu einer Mannschaft zusammen. - Meldung ist in der Post verschusselt worden. - Onlinemeldung ist vom Veranstalter verschusselt worden. - Man erfährt drei Tage vorher, daß die Dienstreise gecancelt wird. - Regatta XYZ fällt aus, da will ich doch noch mal zur Deutschen. - usw. Wollen wir alle diese Leute verärgern ? Nachmeldungen entstehen häufig durch die Trödeligkeit der Segler, im Allgemeinen aber nicht aus Bosheit! Hatten wir bei den 470ern je Probleme mit der Meldemoral bei der Deutschen ? Wer weiss da mehr ? |
Von: Christian |
Hallo Kristof,
natürlich gebe ich Dir Recht und zwar in fast allen Punkten. Die Sache mit der Meldemoral steht schon in direkter Verbindung zur Nachmeldung. Eine spontane Nachmeldung anzunehmen, sollte wirklich kein Problem sein. Nur wenn halt 10 Schiffe nachmelden ist es schon was anderes. Gerade bei einer DM. Nur glaube ich nicht, daß sich die Meldediziplin generell durch eine Ordnungsvorschrift verbessert wird, die Nachmeldungen bei Meisterschaften untersagt, im Gegenteil sowas gefährdet vielleicht sogar eine Meisterschaft, weil evtl. nicht genug Teilnehmer für eine ordentliche Wertung rechtzeitig zusammen kommen. Das ist kein 470er-Problem sondern ein generelles Jollenproblem. Ich glaube, daß keine Verein eine Nachmeldung ausschließen will, wir zumindest nicht. Wie gesagt, wir nehmen bei normalen Regatten immer Nachmeldungen an, bis 5 min. vor Steuermannsbesprechung an. Meines Wissens hatte bei der letzten Meisterschaft, die wir ausgerichtet haben, ein Kanadischer Tornado noch nachgemeldet. Ich glaube sogar nach der Vermessung, der wurde dann halt nachvermessen. Im Prinzip sind wir doch der gleichen Meinung oder habe ich das falsch verstanden? |
Von: Kristof Doffing |
Hallo Christian.
Wir sind wohl ziemlich einer Meinung. Aber evtl. ist der DSV einer anderen Meinung. Ich weiss halt nicht, wieviel Spielraum KV & Veranstalter schließlich noch haben werden. Ich erinnere mich an die unglückliche Regelung, daß mein Club mich für die IDM anmelden musste, was in manchen Jahren in die Hose ging und für viel unnötigen Wirbel gesorgt hat. Ich wüsste gerne, was unser Präsi dazu sagt (Hallo Rüdiger!). Tschüß Kristof |
Von: Markus Meilchen |
Hallo allerseits,
eine derartige Vorschrift, keine Nachmeldungen für Deutsche Meisterschaften zuzulassen, gab es bereits schon einmal und aus eigener Erfahrung kann ich euch sagen, dass das zu peinlichen Problemen führt. Ich hatte bei der IDM 1998 in Steinhude aus beruflichen Gründen erst sehr spät die Entscheidung zur dortigen Teilnahme treffen können, und mich erdreistet, dort gegen die Vorschrift nachzumelden. Mein Fall wurde dann tagelang in diversen Vorstandssitzungen des ausrichtenden Vereins behandelt mit dem Ergebnis, dass ich möglicherweise teilnehmen dürfe, falls kein Teilnehmer Einspruch erhebe. Als ich dann in Steinhude ankam, wurde dann während der Eröffnungsveranstaltung öffentlich an alle Teilnehmer die Frage gestellt, ob ich mitfahren dürfe (so nach dem Motto, seht her, das ist der böse Bube, der es gewagt hat nachzumelden! Wollen wir den mitfahren lassen?). Ich kann euch sagen, es ist kein schönes Gefühl derart an den Pranger gestellt zu werden. Das Ende vom Lied war dann, dass der Wettfahrtleiter meinen Schotten und mich demzufolge auf dem Kicker hatte und uns in einigen Wettfahrten aufgrund zweifelhafter Entscheidungen disqualifiziert hat. Ich habe daraus die Konsequenz gezogen, bei Deutschen Meisterschaften lieber gleich fernzubleiben, wenn ich die Meldefrist nicht einhalten kann. Grundsätzlich halte ich in Anbetracht sinkender Meldezahlen obige Vorschrift für falsch. Gruß Markus |
Von: Tom |
Hey Kristof,
Mach dir da mal keine Sorgen. Regatta Veranstalter duerfen die Regeln aendern wie sie wollen. Sie koennen sogar aendern das Steuerbord nicht mehr vor Back gilt. Guck mal in dem ISAS Regel Buch nach, Appendix J, wenn mein Gedaechtnis richtig ist. Meld dich wieder wenn du was gefunden hast, vielleicht bin ich ja doch falsch. TOM |
Von: Kristof Doffing |
Ich bin mir nicht sicher, daß die Veranstalter das wieder ändern können. Es gibt
auch ISAF - Regeln, die nicht geändert werden dürfen. Darüberhinaus ist das ja eine DSV - Geschichte, und die "Deutsche Meisterschaft" ist ja wohl irgendwie ein DSV - Titel (hoffentlich werfe ich da nichts durcheinander). Der DSV will ja nicht umsonst bei der Quali & Rangliste mitreden ... Oje, verwirrend das alles. |
Von: Tom |
Hey Kristof,
ich hab jetzt mal im ISAF Regel Buch nachgeschaut und da steht: (Ich hab die Regeln nur in Englich, tschuldigung) Rule 86.1 (b): Sailing instructions may change a rule by referring specifically to it and stating the change, but not rule 76.1 (Cancelling because of Doping and other related incidents), Appendix F (Protests) or a rule listed in 86.1(a) (Part 1, 2, or7; rule 43.1, 43.2, 69, 70, 71, 75, 76.2 or 79) - > Alle diese Regeln haben nichts mit aendern der Regeln zu tun. Ich weiss nicht ob das hilft. Schau doch mal selber nach. Ich wuerde sagen das, das ISAF hoeher ist als der DSV. Steht aber nirgendwo geschrieben. Ist ja auch alles nicht so wichtig, muss jetzt noch Hausaufgaben machen. Meld dich zurueck! |