Von: jörg waterkamp |
Bei der Jahreshauptversammlung wurde kontovers über den Deutschlandcup
diskutiert. Ich möchte hier jetzt aufrufen, die Diskussionsbasis noch zu verbreitern. Hat sich diese Veranstaltung überhaupt etabliert ? Welchen Sinn hat sie gehabt und ist die Umsetzung gelungen ? Brauchen wir sie noch in der Zukunft ? Kann damit Regionalförderung durch die AS 470 gemacht werden ? Soll der Sieger einen Startplatz im WM/EM-Aufgebot automatisch erhalten ? und, und... Der neue Sportwart wäre froh, wenn möglichst viele Reaktionen kommen, hier im Forum oder auch über die e-mail Jörg Waterkamp |
Von: Kristof |
Ich glaube, wir brauchen keinen D-Cup mehr.
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Von: Helge |
Warum?
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Von: Markus Raulf |
Hallo,
so wie ich das damals verstanden habe sollte der Deutschlandcup die Möglichkeit für Umsteiger/Einsteiger sein, gegen die deutschen Spitzensegler segeln zu können. Daher wurden sehr hohe Faktoren vergeben. Ob das Konzept funktioniert hat kann ich nicht beurteilen, da ich nie gezielt an Deutschlandcupregatten teilgenommen habe. Vor dem Hintergrund gestiegener Reisekosten sowie immer knapper werdener Freizeit ist das Konzept nach meiner Meinung für die breite Masse der 470er-Regattasegler nicht mehr attraktiv. |
Von: Kristof |
(a) Helge:
1) Als Qualifikationsmethode (etwa für WM) hat der D-Cup m.W. nie getaugt. 2) Das Ziel, Spitzensegler und breite Masse zusammenzuführen, hat höchstens nur in den ersten Jahren funktioniert, jetzt nicht mehr. 3) Die künstliche "Überbewertung" von 6 Regatten führt zu einer Verzerrung der Faktoren, die Qualität einer Veranstaltung und das Niveau des Feldes sollte einen hohen Faktor nach sich ziehen (statt umgekehrt). 4) Die Vergabe eines D-Cups war eigentlich an hohe Anforderungen an die Veranstalter geknüpft. Das führt zu Enttäuschungen bei den veranstaltern, wenn doch nur 12 Boote kommen. 5) Das Ergebnis des D-Cups als Leistungsspiegel ist zweifelhaft. Der z.Zt. Zweitplazierte hat nur an zwei von fünf möglichen Regatten teilgenommen. |
Von: Markus Meilchen |
Der D-Cup hatte zwei Ziele:
1.) Er sollte Neuein-/Umsteigern eine schnelle Qualifikationsmethode für WM/EM bieten. 2.) Er sollte dem Breitensportsegler die Möglichkeit bieten, gemeinsam mit Spitzenseglern zu segeln. Ob Punkt 1.) jemals in Anspruch genommen wurde, ist mir nicht bekannt. Punkt 2.) hat zumindest in den Anfangsjahren funktioniert. Heute funktioniert dies nicht mehr, weil die Spitzensegler wegen gestiegenen Trainingsaufwands am D-Cup nicht mehr teilnehmen und weil es in unserer Klasse das "engagierte Mittelfeld", das damals die D-Cup-Felder auffüllte, fast nicht mehr gibt. Ich persönlich zähle mich als "Weekend Warrior" zur Gruppe der engagierten Breitensportler und habe es immer genossen am D-Cup teilzunehmen und meinen Leistungsstand mit den Spitzenseglern zu vergleichen. Daher fände ich es schade, wenn er abgeschafft würde. Der D-Cup macht aber nur Sinn, wenn wieder mehr Spitzensegler daran teilnehmen. Das Fehlen der Breitensportler ist beim D-Cup eher zu tolerieren (wenn aucu schmerzlich) als das Fehlen der Spitzensegler. Meiner Meinung nach müssten daher die Spitzensegler klar Stellung beziehen, ob sie den D-Cup in Zukunft noch wollen (z.B. in diesem Forum). Falls nicht, sollte man ihn abschaffen, falls doch sollte man folgendes tun: 1.) Die Anzahl der D-Cup-Regatten sollte reduziert werden (max. 3 - 4 pro Saison) 2.) Die Spitzenteams (bzw. ihre Trainer) setzen sich vor der Regattaterminplanung der KV zusammen. Sie sprechen anhand ihrer Terminplanung einheitlich ab, welche 3-4 Events in der kommenden Saison D-Cup werden sollen und stellen sicher, dann daran auch teilzunehmen. Zu diesen Events können dabei durchaus solche zählen, zu denen ohnehin viele Spitzensegler kommen (z.B. Pfingstbusch, IDM etc.) 3.) Grundsätzlich sollte der D-Cup nur an solchen Revieren und von solchen Veranstaltern ausgetragen werden, die seiner Bedeutung auch gerecht werden können. (genügend großes und windsicheres Revier und professionelle Wettfahrtleitung). 4.) Wenn wieder mehr Spitzensegler zum D-Cup kommen, sind die hohen Faktoren auch wieder berechtigt und das Verzerrungsproblem in der Rangliste durch den D-Cup erledigt sich von selbst. Falls dennoch Spitzensegler einer D-Cup-Regatta fernbleiben, sollte man vorsehen, dann vor Ort nachträglich anhand einer noch zu bestimmenden Regelung den Faktor zu senken (z.B. wenn x Segler von den ersten 15 der Rangliste fehlen, wird der Faktor nachträglich um y Prozentpunkte gesenkt). Fazit: Als Befürworter des D-Cups würde ich es begrüßen, wenn der D-Cup in der kommenden Saison in reformierter Form (wie auch immer die Reform aussehen mag) noch eine Chance bekommen würde. Voraussetzung hierbei allerdings ist, dass die Spitzensegler hinter dem D-Cup stehen und vermehrt an ihm teilnehmen. Ist dies nicht gegeben, sollte man ihn abschaffen, und sollte die kommende Saison trotz der Reformen keine Verbesserung bringen, sollte man ihn spätestens dann abschaffen. |
Von: Helge |
Ich bin ein wenig überrascht über Euer Eintreten für eine Abschaffung in
Anbetracht dessen, was übrig bleibt, nämlich 1.) Regatten auf internationalem Niveau, die nur noch für eine Handvoll semiprofessioneller Segler Sinn und Spaß machen und 2.) Regionalregatten, die in Abhängigkeit von Kinderbetreuung und Freibier mehr oder weniger gut frequentiert werden. Womit ich ausdrücklich nichts gegen Kinderbetreuung und Freibier sagen will (ganz im Gegenteil)! Für die seltene Spezies des "engagierten Mittelfeldes" fiele damit die (sowieso schon seltene) Möglichkeit weg, auf einem interessanten Revier in einem größeren Feld gegen mehrere Leute von ähnlichem Leistungsstand zu segeln, und zwar ohne 1.) sich völlig zu frustrieren oder 2.) sich beim Segeln schon aufs Freibier freuen zu müssen. Übrigens zähle ich zum "engagierten Mittelfeld" auch genau die jungen Ambitionierten, die noch nicht so weit sind, sich international messen zu können. Mag sein, dass das Konstrukt D-Cup in seiner Auswirkung auf die Rangliste und das eigene Ranking verzerrend wirkt. Tatsache ist aber, dass die Mehrzahl aller D-Cups, die ich bisher gesegelt bin, schlicht Spaß gemacht hat, aus den oben genannten Gründen. Und damit ist diese Art Rennen (egal, unter welchem Namen es firmiert) in meinen Augen eine Bereicherung unseres Regattakalenders. |
Von: Kristof Doffing |
Was für ein Helge bist du denn ? Der, den ich kenne ?
Ich bin übrigens auch für nationale Regatten auf hohem Niveau. |
Von: Helge Weiler |
Meinst du den?
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Von: Kristof Doffing |
Jajaja. Den meine ich!
Also: Ich bin ganz entschieden für hohes Niveau auf nationalen Regatten, ich bin ja auch für die ursprüngliche Idee des D-Cups. Aber es tut's ja wohl nicht so recht. |
Von: Markus Meilchen |
(a) Helge:
Ich will den D-Cup ja nicht abschaffen, ich bin ein ausdrücklicher Befürworter von ihm (siehe oben). Aber wenn der D-Cup eben ganau das, was dir an ihm Spass bereitet, nämlich in einem hochklassigen Feld zu segeln , nicht mehr hergibt, weil kein hochklassiges Feld mehr zustande kommt, dann macht er keinen Sinn mehr. Dann müssen wir uns mit Pfingstbusch, KiWo, Warnemünder Woche und IDM zufrieden geben und die weiten Anfahrtswege dorthin (für uns Süddeutsche) in Kauf nehmen. |
Von: Helge |
Irgendwie hab ich den Eindruck, als wär das Thema 98% der Aktiven ziemlich
schnurz ... ?? |