Hallo Thomas,
grundsätzlich kann man nicht sagen, dass eine Marke besser oder schlechter
geeignet ist, um damit Regatta zu segeln. Es hängt letztendlich vom Zustand des
betreffenden Schiffes ab, ob man damit bei Regatten noch mithalten kann oder
nicht. Ich denke, wichtig ist, sich vorher darüber klar zu sein, wieviel Geld
man investieren will.
Trotzdem möchte ich auf die Hersteller, die du genannt hast, kurz eingehen:
Parker ist ein englischer Hersteller, den es seit Ender der 80er Jahre nicht
mehr gibt, Roga ist ein spanischer Hersteller, den es seit Ende der 70er nicht
mehr gibt. Diese Boote sind also in der Regel schon älter und müssen noch in
besonders gutem Zustand sein, um damit Regatta zu segeln. Zumindest bei Roga ist
auch die technische Ausrüstung so veraltet, dass es nicht immer leicht mit den
Ersatzteilen sein dürfte. Aber wie gesagt, wenn gut erhalten, lässt sich damit
durchaus Regatta fahren.
Nautivela ist ein italienischer Hersteller, der sich seit gut 2 Jahren mit
Devoti zusammengetan hat. Nautivelas stehen im Ruf, relativ schnell weich zu
werden und sind daher wohl nicht so langlebig.
Mackay ist ein neuseeländisches Schiff (hieß früher mal Marten Marine) und ist
sicher haltbarer als Nautivela. Am langlebigsten und nach meinem persönlichen
Geschmack mit dem besten Beschlagslayout ist ein Schiff von Ziegelmayer aus
Hamburg.
Zu den Masten ist zu sagen, dass es da ähnlich wie in der Mode zugeht. Mal
bringt ein Hersteller einen neuen Mast raus und alle Segelmacher stimmen darauf
ihre Großsegel ab und alles fährt dann eine diesen Mast. Irgendwann beginnt dann
das ganze von neuem.
So war es z.B. in den 70er Jahren mit dem Z-Spars Mast, in den 80er Jahren mit
dem Proctor-Epsilon-Mast, in den 90er fuhr man viel Needlspar und
Goldspar-Masten und momentan ist gerade Superspars M7 und Proctor cumulus groß
im Rennen.
Z-Spars, Needlespars und Goldspars haben ein ähnliches Biegeverhalten und es
gibt wohl auch noch ein paar wenige Segelhersteller, die dazu passende Großsegel
schneidern. Proctor-Epsilon ist ein ziemlich harter Mast, der schwer auf
wechselnde Bedingungen einstellbar ist und auch eher für schwerere Mannschaften
ist. Meines Wissens werden da kaum noch passende Segel hergestellt. Superspars
M7 und Proctor cumulus sind relativ neu und da stellt im Moment jeder Hersteller
seine Segelschnitte drauf ein.
Wenn ich dir einen Rat geben darf: Falls du 3000 Euro (oder mehr) in ein
gebrauchtes Schiff investieren willst, dann solltest du nach einem gebrauchten
Ziegelmayer Ausschau halten. Ein 7-8 Jahre altes Exemplar sollte für diesen
Preis erhältlich sein und ein Ziegelmayer ist fast unverwüstlich. Ich habe es
vor knapp 3 Jahren auch so gemacht. Mein Ziegelmayer ist mittlerweile fast 10
Jahre alt und ich bin trotzdem damit noch auf Regatten konkurrenzfähig.
Falls du weniger investieren willst, mußt du halt nach noch etwas ältern
Schiffen Ausschau halten und dann solltest du individuell den Zustand prüfen
(Haarrisse, hält das Schiff noch die Riggspannung).
Gruß
Markus Meilchen
(GER 4749)
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