Hallo Nelly,
so pauschal lässt sich das nicht beantworten. Zum einen kommt es darauf an, mit
welchem Aufwand und Zielen du die Regattasegelei betreiben möchtest (nur mal
eben die Clubmeisterschaft auf dem örtlichen Baggersee mitsegeln oder auch
Ranglistenregatten und Seeregatten bei Welle z.B. auf der Ostsee mitsegeln). Zum
anderen lässt allein das Alter eines Bootes nicht unbedingt auf seinen Zustand
zurückschließen. Tendenziell haben Boote von Ziegelmayer aus Hamburg und McKay
aus Neuseeland (ehemals Marten Marine) den Ruf, etwas haltbarer zu sein als
beispielsweise solche aus der italienischen Werft Nautivela oder der (nahezu)
baugleichen Produktion von Devoti in England.
Wichtiger als das Alter ist die Tatsache, wieviel das Boot zuvor gesegelt wurde
und wie der Voreigner es behandelt hat. Ein Anhalt ist z.B., ob der Rumpf noch
die Spannung des Riggs hält, wenn man das Fockfall durchsetzt. Falls möglich
solltest du daher den Verkäufer bitten, den Mast ins Boot zu stellen und unter
Spannung zu setzen. Wenn es dann im Laminat im Bereich der Wantenpüttings
verdächtig knistert, ist das ein Indiz dafür, dass der Rumpf schon weich
gesegelt ist und du solltest lieber die Finger davon lassen. Auch deuten
allzuviele Haarrisse auf der Rumpfaußenseite (Bereich Wantenpüttings und Bereich
Kielschwein, wo der Mast steht) auf einen weichgesegelten Rumpf hin. Haarrisse
auf den Tanks hingegen sind eher zu tolerieren.
Von Interesse wäre auch ein aktuelles Mastmodell, weil es für ältere Masten
schwierig ist, noch passende Großsegel zu bekommen. Momentan ist gerade der
Superspars M7 und der Proctor New Cumulus in Mode, auf die momentan fast jeder
Segelhersteller seine Schnitte abgestimmt hat. Die Segel als "Motor" eines 470er
sind von besonderer Wichtigkeit, jedoch müssen sie als größtes Verschleißteil
ohnehin von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden. Grundsätzlich ist es so, dass man
mit einem alten Boot und guten (auf den Mast passenden) Segeln mehr erreichen
kann, als mit einem guten Boot und schlechten Segeln.
Gruß
Markus
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