Diskussionsforum

470er Diskussions - Forum - [Beitrag beantworten]

Übersicht 470er-Forum
Name:
E-Mail: (wird nicht angezeigt)
Thema: weiche Seitentanks
Text:

Originalbeitrag:
Zur letzten Antwort

Von: heiko
Datum: 19.10.02

Ich habe mir alles Einsteiger ins Segeln einen günstigen 470er im Sommer
gekauft. Mache mir viel Spaß. Nun habe ich das Boot zwecks Lackierung demontiert
und auf folgende Frage gestoßen: Die Seitentanks sind nicht ganz weich, aber
nach meinem Eindruck könnten sie fester sein. Das Gelcoat weist leichte Haarriße
auf! Hat jemand Erfahrung mit einer inneren Stütze für die Tanks im
Hauptbelastungsbereich. Die Auftriebskörper haften nicht mehr an der Sitzfläche.
Ich könnte mir vorstellen mit Holzstützen, die über eine Gewindestange in der
Länge justierbar sind, die Fläche zu stützen. Oder die Auftriebskörper mit dem
Eingießen von neuer Schaumflüssigkeit zu befestigen. Auch habe ich schon
darangedacht, Luftkörper auszuschämen, so das sie die vorhandenen Schaumkissen
abstützen. Mit viel Geschick ließen sich sicher auch Holzprofile einlaminieren.
Hat jemand damit Erfahrung oder einen Tipp. Das Boot ist von Mader 1973 gebaut,
aber für das Alter gut gepflegt. Danke Heiko


Antwort #1
Von: patrick
Datum: 25.10.02

Hallo Heiko,
das alles hab ich mir zu Jahresanfang auch überlegt. Ich hatte eine 72er Roga
deren Tanks etwa wie die von dir beschriebenen aussahen. Leicht rissig und gaben
leicht nach. Nach einem Regattajahr mit vielen schnellen Wenden und sich
hektisch auf den Tank fallen lassen ( Ich bin /war Segelanfänger) wurde der Tank
immer weicher und zeigte schon richtige Risse sodaß ich schon Angst bekam mir
mal den Ar.... einzuklemmen.
Mein erster Gedanke war auch der Bauschaum zum stabilisieren und anschliesend
noch eine Lage überlaminieren und lackieren. Nach vielen nachfragen und keinen
richtigen Informationen hab ich es dann bleiben lassen. Der eigentliche Grund
war das ich befürchtete daß das Boot Wasser zieht.
Am Ende bin ich hingegangen und hab die kleinen Holzspanten die sich innen fast
alle gelöst hatten wieder neu laminiert. Was für eine scheiß Arbeit. Das grösste
Problem war die schlechte zugänglichkeit trotz zweier zusätzlicher
Inspektionsluken. Am Anfang wollte ich nicht mehr Löcher als unbedingt notwendig
in die Tanks machen, das funtionierte jedoch nicht, da ich nicht sah wo ich
arbeitete. So schnitt ich noch einige Schaulöcher in den Tank. Von da an funzte
es. 4 Abende je Seite hab ich gebraucht und eine Anzeige vom Nachbarn wegen
Ruhestörung. Erster Abend alles Abbauen und Löcher für I-Luken. 2. Abend grosser
Teil der Spanten lamiert. 3. Abend Restspanten laminiert und 3 Lagen auf den
Abgeschliffenen Tank laminiert. 4. Abend abgeschliffen und gespachtelt ,
lackiert und wieder zusammengebaut.
Übrigens beschreibe ich nur die Arbeiten hinter dem Traveller , vornedran hielt
es noch.
Das Ergebniss war stabil und belastbar. 3 Regatten und kein nachgeben mehr.
Länger konnte ich sie nicht testen da sie im Urlaub kentere und sich zerstörte.
Ich habe mittlerweile eine alte Nautivela von `75 und da sieht das ganze doch
wesentlich stabiler aus. Der Preis war übrigens 200€ . Wenn ich das mit meiner
Arbeit und dem gekauften Material vergleiche hätte mir das erste Boot schon vor
der Reparatur kentern können....;o)
Ich hab noch ein paar bilder aus dem Tank, die stell ich nächste Woche mal ins
Netz.
Vielleicht hat ja jemand erfahrung mit dem Schaum , meine Version würd ich
jedenfalls niemanden weiterempfehlen.
Tschüss Patrick



Zum Seitenanfang


Übersicht 470er-Forum (K.Doffing)