Von: Martin |
Hallo, zusammen. Ich habe mich im Forum nach ähnlichen Beiträgen umgesehen,
dabei allerdings nur ziemlich aufwendige Lösungswege gefunden, die ich gerne vermeiden würde... Damit zur Sache. Bei meinem Nautivela-Rumpf, Bj. 1989 werden die Seitentanks hinten eindeutig weich. Besonders bei raumem Wind und Sitzen weiter achtern geben die Seitentanks nach. Manche werden das sicherlich kennen. Von den Inspektionsluken aus komme ich dort nicht wirklich ran. Weiter unterhalb gibt es allerdings die Lenzöffnungen. Nun dachte ich mir, ich drehe den Rumpf einfach um, und lasse mit Spritze und Schlauch einfach durch die Lenzöffnungen auf beiden Seiten Epoxydharz auf die Stellen fließen. Das ganze schwenke ich noch ein wenig, solange das Harz flüssig ist, dann soll es aushärten. Eine Schichtdicke von etwa 3mm sollte genügen. Soweit mein naiver Plan. Die Frage ist, ob das Harz an den Innenwänden der Seitentanks überhaupt bindet. Ob eine solche Schicht die erforderliche Biegefestigkeit erreichen kann; ob ich Temperaturentwicklung berücksichtigen muß etc. etc. Hat jemand von Euch Erfahrungen in dieser Beziehung? Bin ich auf dem Holzweg? Fragen über Fragen - ich bin gespannt auf fachkundige Antworten, Kommentare. Beste Grüße aus Berlin Martin |
Von: Johannes |
Moin Martin,
der Harz wird zwar trocken, aber wenn du eine Schicht damit machen willst, wird der sehr wahrscheinlich von selbst Schrumpfungsrisse bekommen. Harz ist ja quasi nur als Kraft-Übertrager zwischen Fasern geeignet, deswegen wird im Lamminat immer angestrebt so wenig wie möglich Harz zu haben. Da wie schon gesagt die Kräfte über die Fasern geleitet werden, und die die Festigkeit bringen. Ausgehärteter Harz ist zwar "fest" aber ströde, bricht also ähnlich wie Glas (besonders bei Biegung). Ich denke das würde so nichts bringen. Und es ist auch fraglich ob der überhaupt sich mit der Oberfläche verbinden würde. Beim trocken von dem Harz entsteht Wärme, klar, aber ich denke die wäre hier nicht so schlimm bzw auch nicht so stark und somit zu vernachlässigen. Ich hoffe ich konnte dir ein wenig Helfen. Gruß, Johannes. |
Von: Alex |
Hallo Martin,
ich hatte bei meinem alten Parker ähnliche Probleme und mich dafür entschieden, zusätzliche Inspektionsluken einzubauen. Anschließend habe ich den Rumpf auf den Kopf gedreht, die Stellen so gut wie es ging gereinigt und ca. 5 cm schmale Mattenstreifen innerhalb der Seitentanks auflaminiert. Das bei geringem Materialaufwand gut funktioniert. Wichtige Werkzeuge waren eine Schere mit kleinen Zacken zum Schneiden der Mattenbahnen und ein lange Holzpinsel zum Auftragen des Harz. Grüße, Alex |
Von: Martin |
Hallo und herzlichen Dank für die Antworten. Ich habe mir die ganze Sache am
Objekt nochmals gut überlegt und meine frühere leichtfertige Idee verworfen. Wie hier und an anderer Stelle im Forum schon beschrieben, wurden deshalb unterhalb der weichen Stellen zwei Löcher für Inspektionsluken geschnitten (schmerz). Nun komme ich an die maroden Stellen perfekt ran und werde mit Epoxydharz laminieren. Das wird sicherlich den gewünschten Effekt haben. Beste Grüße und Wünsche für eine glückliche 470er-Saison Martin |