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Auftriebskörper


Zur letzten Antwort

Von: Hartmut Witzke
Datum: 29.07.07

Hallo Loide,
bin Neueinsteiger und habe jetzt eine franz. MORIN von 1970, bin mit
grundlegenden Arbeiten beschäftigt, um das Schätzchen wieder segelfähig zu
machen. Habe viel hier im Forum gesucht und gelesen - ist sehr hilfreich und
bringt mich Stück für Stück weiter.

In den Tanks sind Schaumkörper als Auftriebshilfen. Meine sind zerbröselt und
gebrochen, deswegen habe ich diese vollständig entfernt.
Ich möchte gerne diese aufblasbaren Auftriebskörper einsetzen. Dazu folgende
Fragen:
1. Welches Volumen ist hier angebracht ?
2. In den Tanks sind scharfe Ecken und Kanten, die ich nicht vollständig
wegbekomme. Wie schützt man die Auftriebshilfen vor einer mechanischen
Beschädigung, sodaß diese nicht beschädigt werden, oder sind die so stabil, das
da nichts passiert ?
über Eure Antworten würde ich mich sehr freuen mfG Hartmut Witzke


Antwort #1
Von: Johannes
Datum: 29.07.07

Moin Hartmut,
erstmal herzlich Willkommen im Forum. Und ich finde das schön das du ein so
alten 470er wieder flott machst.

zu 1.: Du kennst doch die Auftriebskörper bei den Optis? da sind ja zwei oder
drei drin. Solche könne man auch verwenden, 2 denke ich passen pro Tank rein.
Oder sonst kannst du dir auch selber eine "Plastiktüte" bauen und die dann mit
großporigen, wasserdichen Schaum, oder einfach mit Schaumstoff / Styropor füllen
(dann ist 2. fast egal).

zu 2.: Ta, wie du die scharfen Ecken usw. weg kriegst kann ich dir auch nich
ganau sagen, aber was vielleicht geht, wäre son Schaumstoff "Mantel" für den
Auftriebskörper (ähnlich wie die Schoner für Fender) da sollten die spitzen
Teile des Laminates nicht durch kommen.

Als Anmerkung: Du musst ja eh nicht die Tanks vollständig damit füllen, es sind
nur Notauftriebs Massnahmen, falls dir mal ne Seite vollläuft.
Noch wichtiger ist aber das der Tank, vor eine möglichen Leck, so gut wie
vollständig dicht ist, so das er beim kentern kein Wasser zeiht.

Grüße aus Hamburg,
Johannes


Antwort #2
Von: Hartmut Witzke
Datum: 29.07.07

Hi Johannes,
vielen Dank für Deine schnelle Rückmeldung. Die Idee mit dem wasserfesten Schaum
gefällt mir gut. Ich habe nur grundsätzlich das Bedenken bei festen
Auftriebskörpern im Tank. Bei deren Einbau und Verwendung kommt man so schlecht
von innen an Verschraubungen für Beschläge ran und ich befürchte, dass der
Schaum auf Dauer nicht wasserbeständig bleibt und sich dann vollsaugt - sofern
der Tank mal undicht ist.
Verwendet man auch Auftriebskörper im Vorschiff ?

Dank für jeden guten Ratschlag und Hinweis mfG Hartmut


Antwort #3
Von: Johannes
Datum: 29.07.07

mit der "selbstgebastelten Plastiktüte" meinet ich das genau so, das nich der
gesamte Tank ausgefüllt wird, sondern so viel, das man noch überall von innen
ran kommt. Und wie lange son "wasserdichter" Schaum wirklich wasserdicht ist,
kann ich schlecht sagen.
Im Vorschiff hab ich kein einstigen...warum? Genau weis ich das nich, aber ich
vermute das die Seitentank´s das Boot auch oberhalb der Wasserfläche halten, und
es, im Fall eines Falles nur ein Tank ein Leck bekommt...schecht natürlich wenn
zwei volllaufen würde.
Ich wollt eh irgendwann mal ausprobieren wie voll die Tanks laufen können bis
kein Auftrieb mehr da ist, an der Slipanlage mit Rolly drunter, wenn´s warm ist
und zu wenig Wind zum segeln (sonst würd ich ja segeln ^^ ). Vielleicht schafft
das mal jemand anderes auch, um ein "Vergleichswert" zuhaben. Ausprobiert hab
ich schon wieviel Wasser ins Cockpit geht (ohne Wasser in den Tanks)...da
schwimmt der immer noch mit nur 10-15cm mehr Tiefgang und hat dann
Nievauausgleich erreicht (es strömt nix mehr rein bzw läuft wieder raus) und
dabei lässt er sich sogar wieder leer segeln.


Antwort #4
Von: Nachtrag
Datum: 29.07.07

Wenn das Cockpit voll ist hat das Boot natürlich starken achterlichen Trimm, und
der Bug schwimmt sowie immer bei aufrechter Lage mit 0 zu CWL, meinte somit dass
der hintere Tiefgang zwischen 10-15cm liegt.


Antwort #5
Von: Johannes
Datum: 08.08.07

Moin,
ich hab letztens mal ausprobiert was ich 29.07. geschrieben hab. Der 470er
schwamm nach vollständigen volllaufen immer noch mit einem durchschnittlichen
Freibord von 5cm, und mit einem Trimm von ca. -10cm d.h die Tiefgangsdifferenz
an den Loten war um die 10cm nach achtern vertrimmt. Was wohl auch von der Luft
in den Tanks kommt, denn die Laufen ja nicht vollständig voll, bei unverkrängter
Lage. Die Formstabilität hat natürlich extrem unter den freien
Flüssigkeitsoberflächen zuleiden und somit denke ich könnte man den komplett
vollgelaufenen 470er nicht segeln, da alles absolut von der
Gewichtsschwerpunktlage abhängt und es sofort einen negativen Hebel gibt, der
das Boot nicht aufrichtet, sondern kentern will.
Alles in allem war der Test aber sehr spannend da es ziemlich lange und etwas
Anstrengungen brauchte um das Boot mit den Tanks zufluten, Und damit der vordere
Tank auch vollläuft war ein beschweren des Bug´s von nöten. Mein Fazit aus dem
selbst Versuch am Steg mit Rolly drunter ist: Der 470er ist quasi unsinkbar, und
wenn doch, dann liegt das daran das der Rumpf an mehreren stellen stark zerstört
sein muss. Und sonst geht er wie viele Schiffe vermutlich über´s Heck unter bzw
über die Seite mit dem größten Leck.

Also, falls mal jemand das auch ausprobiert (vielleicht auch unfreiwillig), dann
bitte hier posten.

Herzlichen Dank, Johannes.


Antwort #6
Von: Kristof
Datum: 08.08.07

Haha, Johannes, alter Ingenieur, großes Kino hier.

Jetzt aber schnell wieder segeln gehen, ja?


Antwort #7
Von: Sepp
Datum: 24.07.14

Hi,
Ist zwar ein aelterer Post, dennoch habe ich viel gelernt gestern.
Bin gestern in starker Boe im Trapez gewesen und dann heruntergefallen ins Segel.
Das hat das Schiff dann komplett durchgekentert.

Konstellation: alte zerbroeselnde Fuellung der Auftriebskoerper. Diese war durch
Wasser (einige Regentage) bereits durchnaesst. Tanks undicht.

Wirkung: Schiff liess sich zwar aufrichten, Wasserlinie < 0, Schiff kippt wieder. Kein
Aufrichten mehr moeglich. Schiff beim Scheppen komplett unter Wasser, aber
tauchte wieder soweit auf, dass die Pinne herausschaute. Leider... WaSchuPol u
DLRG mussten mich bergen...

Mein Tipp: unbedingt Pruefen, Tauschen/Befuellen und dicht machen.


Antwort #8
Von: Boris
Datum: 19.08.19

Mal als Nachtrag, falls
jemand das gleiche
Problem hat. Ich habe
in meinem alten
Nautivela die alten
bröseligen
Auftriebskörper entfernt
und dafür 15 dieser
Schwimmnudeln
reingesteckt. Die
saugen kein Wasser,
sind schön flexibel und
wenn das Boot doch
mal absäuft, kann man
sie rausholen und sich
ein Floß bauen :-)
Außerdem sind sie
recht günstig. In der
Bucht gibt es die oft
schon für 2-3 Euro das
Stück.
Eine hat so 11 Liter,
sprich 11 Kilo Auftrieb.
Das macht insgesamt
mehr Auftrieb als das
Boot wiegt.
Ich kann auch jedem
nur empfehlen sein
Boot im Hafen mal
umzulegen (90°) und
so 10 Minuten liegen
zu lassen.
Anschließend die
Stöpsel hinten auf
machen und schauen
was so rausläuft. Es
gibt, gerade bei älteren
Booten viele kleine
Bohrungen die nicht
dicht gemacht wurden.
Da läuft schon was
rein.


Antwort #9
Von: Christof
Datum: 19.08.19

Hallo, ich hatte mal
das Problem einer
undichten
Vorschiffsluke. Da
lief Wasser rein,
der Bug lag tief,
der 470er dann
auch. Ansonsten
meine Erfahrung:
statt
Auftriebskörper die
Seitentanks dicht
machen.
Luftkörper werden
sicher perforiert.
Selbst mein alter
aus den 1970ern
hat es über 45 m
auf der Seite
geschafft. Er lag
tief, aber
schwamm.


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