Diskussionsforum

470er Diskussions - Forum

Übersicht 470er-Forum Zurück zur Übersicht | Neuer Beitrag | Diesen Beitrag beantworten

Riggspannung


Zur letzten Antwort

Von: torsten GER 3113
Datum: 12.09.05

Hallo,

haben grade einen alten Morin 470er erstanden, Mast mittig aufgestellt,
Wanten locker gespannt, Mast etwas nach vorne gedrückt, Vorstag befestigt, Mast
etwas nach hinten gezogen und zwei T-Stücke verkeilt.
Sieht eigendlich gut aus, läßt sich auch segeln aber ich habe Angst dass die
Spannung auf dem stehenden Gut nun doch zu hoch ist.
Profis trimmen ja auch mit verschiedenen Spannungen aber als Anfänger brauch ich
erstmal so eine Standardeinstellung mit der man zumindest nichts kaputt macht -
was ist die Schwachstelle - Unterboden/Kielschwein, Mast, Stagen oder die
Ösenverbindungen zum Rumpf?
Kann mir jemand weiterhelfen?

MfG

Torsten GER3113


Antwort #1
Von: Johannes GER-2592
Datum: 13.09.05

Moin Torsten,
bei mir gebe ich auch nach Gefühl die Riggspannung, da es mein Boot auch nicht
anders kann (Bj. 1976).
Hoffe ich habe das falsch verstanden. Du hast den Mast auf gestellt und das
Vorstag auf Spannung gebracht? Das Rigg spannen passiert immer nur mit dem
Fockfall, gut, die Fock hat auch (logischerweise) ein Vorstag, somit hängt aber
der einzelne Vorstagdraht, beim Segeln immer durch. Er wird mit einen kleinen
Gummistrop unter Spannung gehalten. Denn der einzelne Draht der immer steht ist
nur als umkipp-Schutz an Land, wenn die Fock nicht das Rigg spannt. Und die
ganze Zeit das Rigg gespannt stehen lassen ist bei keinem 470er zu empfehlen.
Standardeinstellung sollte so sein dass das Vorstag der Fock nicht durchhängt
wenn man am Wind segelt. Aber Vorsicht bei viel Wind. Zuviel Spannung ist auf
dem Rigg wenn das Schwert festklemmt. (Der Rumpf wird über die Wanteneisen hoch
gebogen und die seitliche Abstützung des Schwertkasten drücken dann diesen
zusammen.)
Auf eine Schwachstelle kann man sich nicht fest legen. Denn das ist von jeder
Werft anders (nicht absichtlich). Ich habe schon von einem Fall gehört da hat
sich der Mastfuß durch das Kielschwein den Weg ins Wasser gesucht. Oder auch wie
dass das Vordeck wie ein Fischdose auf gezogen wurde. Der Mast ist, denke ich
mal, bei älteren Booten nicht das Problem. Aber die Wanten oder das Fockfall,
könnte auch kaputt gehen, das sieht man aber wenn man sich mal die Drähte genau
anguckt.
Die ganzen Schäden sind auf viel zu hohe Riggspannungen zurück zuführen, oder
auf aussergewöhnliche Strukturschäden. Denn wenn man kurz vor dem
Schwert-festklemmen aufhört, dann hat man das Maximum an Riggspannung erreicht.


Hoffe ich konnte dir helfen.
Gruß,Johannes.


Antwort #2
Von: torsten G3113
Datum: 13.09.05

Hallo Johannes,

vielen Dank für die Info. Ich war halt davon ausgegangen, dass das stehende Gut
die richtige Länge aufweist, aber dann steht halt alles unter Spannung. Werde
das umgehend lockern und noch einen Schäkel dazwischensetzen - hoffentlich ist
dem guten Stück in den letzten drei Tagen noch nichts passiert...

Gruß

Torsten



Antwort #3
Von: Johannes GER-2592
Datum: 13.09.05

Du brauchst nur das Vorstag verlängern. Ich hab zwischen dem Bugbeschlag und dem
Draht einen winzigen Schäkel und den Rest mit einem einfachen Bändsel bis zum
Draht überbrückt. So kann man das Rigg dann, je nach dem wo die Wanten
eingesteckt sind, lockern oder doch leicht fest ziehen, damit der Wind nicht mit
dem Mast spielen kann.

Gruß,Johannes.


Antwort #4
Von: Kristof
Datum: 13.09.05

Übrigens: Die Klassenregeln schreiben nicht ganz ohne Grund vor, dass dieser
Vorstagdraht durchgehend aus Metall sein muss. Wenn's mal wirklich drauf
ankommt, ist das Bändsel nämlich bestimmt grad durchgescheuert.
Wenn du also eine Presszange und etwas Draht zur Hand hast ...


Antwort #5
Von: torsten
Datum: 13.09.05

Hallo,

also dann doch einen zweiten kleinen oder gleich einen größeren bzw. längeren
Schäkel - verstehe ich das richtig? Es sind ja max 2cm die überbrückt werden
müssen.

Danke

Torsten


Antwort #6
Von: Kristof
Datum: 13.09.05

Genau.


Antwort #7
Von: Johannes GER-2592
Datum: 13.09.05

Ups, da hab ich die Klassenregel wohl nicht genau genug gelesen oder die Stelle
überlesen...
Danke für den Hinweis Kristof.
Werd ich bei mir ändern.


Antwort #8
Von: Kristof
Datum: 13.09.05

Regel 12.1, Seite 15


Antwort #9
Von: Johannes GER-2592
Datum: 14.09.05

Ich weiß nicht so recht, in der Regel steht: "Das gespannte Vorstag muss
ausschließlich aus Metall bestehen..." (Regel 12.1) Also Fockfall und das
Vorstag-in-der-Fock das ist klar.
Das heist meines erachtens nicht dass das lose Vorstag beim segeln nicht mit dem
Bändsel gehalten werden darf. (aber: Regel 1.2 ...)
Ich glaub ich muss es doch bei mir ändern...
: /


Zum Seitenanfang


Übersicht 470er-Forum (K.Doffing)