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Wer kann helfen??


Zur letzten Antwort

Von: Christian
Datum: 28.01.02

Hallo,
ich habe mir letztes Jahr eine 470 gekauft, und stehe in einigen Dingen echt auf
dem Schlauch, weil mir ein Ansprechpartner fehlt. Vielleicht könnt ihr mir hier
helfen:

- Ich habe keinerlei "Papiere" oder änliches zu dem Boot (Baujahr `70,
Franzose). Eine verrostete Plakette habe ich noch, da wird sich auch eine Nummer
drauf finden lassen. Gestern war ich auf der BOOT, und habe am DSV-Stand
nachgefragt, was aber nach wie vor Fragen offengelassen hat...
Ich weiß, das der Vorbesitzer (ich kenne ihn persönlich sehr gut) die Jolle
mehrere Jahre im Garten liegen hatte, und sie in der Zeit nicht angemeldet war.
Wie gehe ich jetzt vor? Wo muß/kann ich mich anmelden, um eine Segelnummer zu
bekommen? (Habe eine auf den alten Segeln stehen) DSV? Bei euch?

- Ich habe ziemliche Probleme bei der Überholung der Jolle. Ich habe sie im
letzten Jahr auf der Unterseite abgeschliffen und Spachtelarbeiten ausgeführt,
und im Frühjahr wird die Farbe draufkommen (da sie nicht permanent im Wasser
liegen wird, habe ich mich für TopLack, International entschieden). Das ist ja
soweit noch alles zu machen. Was aber mit dem Deck, Beschlägen und dem Mast??
Das Deck ist ein helles Grün, nicht gestrichen. Kann ich das auch überstreichen?
Die Blöcke sehr mitgenommen, und müssten ausgetauscht werden. Kann ich das
selber machen? Werft? In welcher Reihenfolge sollte das mit dem Lackieren
gemacht werden?
Der Mast ein alter Proctor, wo eine Saling abgebrochen ist. Ersatz? Außerdem
sind die Rollen für, ich glaube, dem Baumniederholer festgebacken. Kann man die
austauschen, oder muß ein neuer Mast her? Bin armer Student... ;-)

- Kennt jemand eine/n Werft/Zubehörhändler im Bereich Sauerland/NRW und
Umgebung?

Ich habe leider keinen Trailer, und muss im Moment ohne einen auskommen. D.h.
ich kann nicht einfach irgendwo hinfahren, und jemandem die Jolle zeigen, um zu
erfahren, was ich machen soll. Ich will auch so viel wie möglich selber machen,
denn das alles von einer Werft machen lassen, kann ich mir einfach nicht
erlauben.

Das erst mal soweit. Ich würde mich freuen, wenn ihr auf die Fragen ein paar
Antworten finden könnt. Gerne könnt ihr auch Kontakt via Email aufnehmen. Wenn
ihr Rückfragen zu den obigen Dingen habt, dann könnt ihr mir die natürlich
stellen, keine Frage.
Ist eine blöde Situation, wenn man Anschluss/Einstieg in eine neue Sache sucht,
man aber auf viele Fragen keine Antwort weiß und einfach ein Ansprechpartner
fehlt...

Vielen Dank,


Christian



Antwort #1
Von: Kristof Doffing
Datum: 28.01.02

Hallo Christian.
Leider werde ich dir auch nicht alle technischen Details aus der Ferne
beantworten können. Aber evtl. melden sich ja genug Leute, die Erfahrung mit
alten Booten haben oder noch ein Ersatzteil rumliegen haben.

Aber einen Tip möchte ich geben: Vergiß das mit der Werft. Da wirst du
vermutlich mehr Geld los, als man für ein "fahrtüchtiges" Schiff ausgeben muß.
Wenn ich auf die Angebote auf unserer Pinnwand schaue, sind da einige preiswerte
Schiffe dabei.

Und ich glaube, das mit den Papieren sollte dir nicht zu viele Sorgen machen. So
ein Boot fährt auch ohne Segelnummer...

Tschüß
Kristof


Antwort #2
Von: Christian
Datum: 30.01.02

Danke für die Antwort! Sonst scheint ja niemand im Forum zu sein...


Antwort #3
Von: Stephan Jung
Datum: 30.01.02

Hallo Christian,

mit den Papieren kann ich Kristof nur zustimmen. Aber wenn du doch etwas
herausbekommen willst versuche es mal über die Geschäftsstelle. Dort werden
Kopien von Meßbriefen aufbewahrt. Ich weiss allerdings nicht wie lange.
Mit Lack auf 470ern hab ich auch keine Erfahrung. Ich weiss nur, das Lacke auf
PU-Basis verwendet werden können, aber da sollte man auch vorsichtig sein, da
das Gelcoat von den Lösemitteln angegriffen werden könnte und deshalb eventuell
vorher grundiert werden muss.
Zu den anderen Fragen müßte ich das Boot sehen. Wenn du eine Digitalkamera hast,
kannst du ja die Details mal fotografieren und mir mailen.
Viel Spaß bei der Arbeit
Stephan


Antwort #4
Von: Oliver Kuse
Datum: 30.01.02

Hallo Christian,

ich habe ähnliche Probleme wie Du, habe dies aber leichtsinnig selbst
verursacht, da ich der Meinung war, daß mein 470er stark renovierungsbedürftig
sei.

Mit dem Thema Anstrich habe ich mich in letzter Zeit zwangsläufig informieren
müssen und bin bei einem Kfz-Lackierer gelandet. Laut Aussagen von
Bootslack-Herstellern ist ein Kfz-Lack ungeeignet, lt. Lackherstellern
allgemein, ist zwischen Kfz-Lack (in meinem Falle LKW-Lack) und Bootslack kein
allzugroßer Unterschied in der Zusammensetzung, preislich unterscheiden sich die
Lacke dann aber doch erheblich. Ich werde mein Boot jetzt beim Kfz-Lackierer für
ca. 150,00 € komplett innen und außen spritzen lassen.

Ersatzteile sind leider recht teuer und im Verhältnis zum Gesamtwert des Bootes
überproportional, so daß ich Dir nur raten kann, gebraucht was zu finden. Am
besten Du machst Dir die Pinnwand der 470er KV zu nutzen und schreibst mal eine
Liste der notwendigsten Dinge auf.

Tschüß
Oliver


Antwort #5
Von: Christian
Datum: 31.01.02

Ich habe festgestellt, das gute Teams eine massige Anzahl von gebrauchten
Komponenten wie z.B. Segel, Bäume usw. verkaufen wollen. Was haltet ihr davon?
Kann man da kaufen?

Teilweise sollen die Segel nur drei Mal genutzt worden sein. Warum werden sie
dann verkauft??


Christian


Antwort #6
Von: Krostpf Doffing
Datum: 01.02.02

Material & Segel bei den Spitzenseglern kaufen ?

Da kann man natürlich nicht für alle Fälle garantieren.
Aber im Allgemeinen kann ich das nur empfehlen!
Dort bekommst du gerade Segel sehr preiswert, und auch bei
Mast & Baum ist eigentlich nichts falschzumachen.
Die Gründe dafür, daß die Segeln teils wenig oder garnicht gefahren sind,
können vielfältig sein. Das heißt aber nicht, daß die Sachen schlecht sind.


Tschüß
Kristof


Antwort #7
Von: marcus
Datum: 01.02.02

Ich habe vor zwei Jahren mit einem alten bekannten selber so ein altes Boot
erworben und haben ähnliche Problenme. Ich muß allerdings sagen das man sehr
viel mit selfmade hinbekommt, aus einem alten boot wird eben nie ein neues
werden. Es gibt aber wirklich gute und preiswerte riggs aus zweiter hand bei
denen mann nicht mehr viel falsch machen kann. In punkto Lackierung würde ich
persönlich einen ganz normalen Autolack empfehlen denn die haltbarkeit ist
gerade bei booten, die nur an land liegen sowieso recht bescheiden. Mit
aufgearbeiteten Blöcken haben wir keine guten erfahrungen gemacht, wir haben
einfach neue gekauft und achten jetzt mehr auf die Pflege.
Ich bin überhaupt der Meinung das man den Wert eines solch alten Bootes nicht
überschätzen sollte .


Antwort #8
Von: Christian
Datum: 07.02.02

Mich würde auch noch interessieren, mit welcher Art von Bekleidung ihr am besten
zurecht kommt. Was tragt ihr im Sommer/Herbst? Anzüge? Neopren? Welche Art von
Schuhen?
Auch in Sachen Schwimmwesten wären ein paar Infos gut. Tragt ihr welche, wenn ja
welche? Diese automatischen Schwimmwesten sind ja sicher nicht zu empfehlen...
In wie weit ist das eigentlich kombinierbar, wenn der Vorschoter einen Anzug mit
Schwimmweste und Trapetzgut trägt? Passt das überhaupt alles an den Mann?

Bevor ich mich infohalber von einem Verkäufer beschwatzen lasse, würde ich gerne
erfahren, was sich in der Praxis wirklich bewärt hat.

Vielen Dank, für die aufmerksammen Beiträge und Emails!!

Btw: Gibts eigentlich bei den 470ern auch einen "Schlachtruf"?


Antwort #9
Von: Markus Raulf
Datum: 07.02.02

Hallo Christian,

als Segelbekleidung für den 470er würde ich den Trockenanzug empfehlen.
Wesentliche Vorteile sind aus meiner Sicht:
- Ein Trockenanzug hält eigentlich immer warm
- Je nach Außentemperatur kann man die Kleidung unter dem Trockenanzug passend
wählen. Die Kleidung sollte möglichst feuchtigkeitstransportierend sein, damit
die Haut stets trocken bleibt, und man nicht friert.
- Man braucht nicht in einen vielleicht noch vom Segelvortag nassen Neoprenanzug
schlüpfen

Allerdings gibt es auch einen wesentlichen Nachteil:
- die Latexmannschetten leiden stark unter Sonneneinstrahlung und werden nach
einiger Zeit brüchig.

Ob man einen atmungsaktiven / oder 'normalen' PVC-Anzug kauft ist
Geschmackssache. Nach meiner Erfahrung schwitzt man in beiden Anzügen
gleichstark.

Eine Rettungsweste ist wohl ein absolutes Muss für Jollensegler! Es muss keine
ohnmachtssichere Weste sein, da diese etwas hinderlich aufgrund des Kragens ist.
Daher reicht aus meiner Sicht eine Regattaweste aus Feststoff. Mit dieser kommt
auch der Vorschoter ganz gut klar. Wahlweise wird die Rettungsweste unter oder
über der Trapezhose getragen.

So, nun viel Spaß beim Kauf der passenden Bekleidung.

Markus Raulf
GER 4405


Antwort #10
Von: Kristof Doffing
Datum: 07.02.02

Hi Christian.
Ich will dem Markus zustimmen und auch ein bischen widersprechen.

1) Es ist wichtig, daß du ein dir keine "Rettungsweste" andrehen läßt, sondern
eine "Regattaweste" mit ausreichend Bewegungsfreiheit (z.B. an der Armen). Viel
wichtiger
als die "Ohnmachtsicherheit" ist für Jollensegler, daß man im Fall einer
Kenterung sich bewegen, schwimmen, unters Schiff tauchen, aufs Schwert klettern
und aus Strippen enttüdeln kann. Viel Auftrieb ist da nur hinterlich.
Manche Vorschoter tragen die Weste unter der Trapezhose. Dazu muß sie naturlich
recht dünn sein. Andere tragen sie drüber, dann muß der Haken erreichbar
bleiben. Geschmacksache.


2) Trockenanzug gut und schön. Aber auch teuer und schnell durchlöchert. Ich bin
eigentlich auch mit Neo ganzjährig unterwegs. Hat halt einen etwas anderen
Ekelfaktor, ist aber eigentlich billiger und unverwüstlich. Ich habe einen "Long
- John" mit langen Beinen und relativ freien Schultern und eine Jacke mit langen
Armen dazu. Wenn man nicht so auf das Aussehen achtet, gibt es sowas schon recht
billig (Boot wäre eine gute Gelegenheit gewesen, Firma JAG).

3) Neoschuhe sind wichtig! Achte darauf, daß die Sohle nicht zu klobig ist, aber
trotzdem dich vor Schrauben in deinem Schiff schützt. Ansonsten ist billig OK.

4) Schlachtruf gibt es nicht. Außer auf dem Wasser: "Raaaauuuuummm!"


Tschüß


Antwort #11
Von: Christian
Datum: 07.02.02

;-)


Antwort #12
Von: Kristof
Datum: 07.02.02

Öhmmmm.
Wenn ich mir diese Beiträge so durchlese, will ich doch nochmal
einem Mißverständnis vorbeugen:
*NORMALERWEISE* gehört an einen 470er überhaupt kein Lack, dafür hat er ja sein
Gelcoat. Wenn das matt ist, kann man das polieren. Lack ist nur die allerletzte
Lösung bei ganz alten Booten mit kaputtem Gelcoat.

(Wollt ich nur mal sagen....)


Antwort #13
Von: Max Pleger
Datum: 09.02.02

Hallo,
ich möchte Christof zustimmen.
Ich habe auch ein altes Boot, und es ist erstaunlich wie ein altes Boot nach dem
Polieren wieder aussehen kann. Ich würde es erst einmal mit dieser billigen,
wenn auch anstrengenden Methode probieren.
Viel Erfolg
Max


Antwort #14
Von: Dirk
Datum: 21.02.02

Hi,
eigentlich sind glaube ich alle Deine Fragen beantwortet.
Ich selber habe vor 5 Jahren selber billig einen alten 470er erstanden. Der
Vorbesitzer hatte sich schon über den Rumpf hergemacht und irgendeine
"Kleisterfarbe" draufgeschmiert. Deshalb kam ich nicht mit polierren aus,
sondern mußte den Rumpf neu streichen. Ich habe zunächst den alten Anstrich mit
einem Exenterschleifer abgetragen, Bandschleifer geht auch mußte aber vorsichtig
mit sein, um keine Rillen in den Rumpf zu "fräsen". Dann habe ich auch überlegt,
was ich als Farbe draufpacke. Zuerst wollte ich es mit zwei Komponenten Lack
machen. Habe es mir dann aber anders überlegt, da der LAck sehr schnell
antrocknet (war allerdings auch sehr warmes Wetter). Am Ende habe ich den Rumpf
mit Ein Komponenten Lack von Glasurit gestrichen (gerollt) und anschließend
(Tip!) mit Autopolitur poliert. Sieht klasse aus, wie gespritzt, echt. Da das
Boot sowieso nach jedem Segeln aus dem Wasser kommt hat es bisher auch noch
keine Probleme gegeben. Ich poliere den Rumpf seitdem nur noch vor jeder Saison.
Das Deck und die Seitentanks sahen auch sehr schlecht aus. Diese habe ich jedoch
nur poliert und damit ganz gute Ergebnisse erziehlt. Auf keinen Fall würde ich
die Teile neu lackieren, gibt nur Arger mit abblättern usw., notfalls ist alles
halt ein bischen matt, ist aber meiner Meinung nach auch bei einem alten Boot
egal, dem Segelspaß tut das keinen abbruch. Zu den festen Rollen im Mast, die
solltest Du vielleicht einfach mal ausbauen und wieder gängig machen, vielleicht
ist es aber auch egal ob sich die Dinger noch drehen, mit dem Baumniederholer
hat das glaube ich nix zu tun. Ansonsten kann ich Dir nur raten nicht zuviel
Kohle in das Schiff zu stecken, da wie mein Vorschreiber schon erwähnte 470er
teilweise sehr günstig zu kaufen sind.
Erstmal
Dirk


Antwort #15
Von: Christian
Datum: 25.02.02

Genau so siehts bei mir aus, Dirk. Allerdings habe ich bereits Ende letzten
Jahres Farbe gekauft, und werde sie auch nehmen, denn so teuer war sie nun auch
nicht.
Das mit den Rollen am Mast muss ich mir nochmal anschauen. Sieht aber nicht so
gut aus...
Das Deck sollte aber schon einen Anstrich bekommen, denn dieses verbleichte
Türkis/Grün sieht ziemlich übel aus.

Wenn sonst noch jemand was auf meine obigen Fragen zu antworten weiss, immer her
damit!

Gruss und Dank!
Christian


Antwort #16
Von: Kristof Doffing
Datum: 25.02.02

Hi Christian.
Ich habe gehört, im kommenden "Info" soll auch was über Renovierung stehen. Ich
weiss allerdings nicht, was.
Bist du in der KV ? Dann solltest du demnächst ein "Info" bekommen.


Antwort #17
Von: Tom
Datum: 01.04.02

Hey Christian,

Ich weiss nicht ob ich noch mal alles doppelt beantworte, aber ich wuerde auf
den Lack und das Anstreichen verzichten. Ist ja egal ob es schoen oder nicht
schoen aussieht. Sei dir nur sicher das du alle Loecher zu machst, beachte
besonders die Lufttanks. Dann wuerde ich es einmal versuchen zu Segeln, und wenn
du nicht vorhast Rennen zu fahren wuerde ich die ganzen Seile und
Flaschenzuege-dinger mal lassen. Probier es einfach mal aus!


Antwort #18
Von: Reto
Datum: 25.11.02

Hallo
Ich möchte noch etwas zu den Trockenanzügen bemerken. Mein Kollege ist
begeisterter Taucher und hat mir empfohlen, die Latexmanschetten nach jeder
Benützung zu PUDERN damit sie nicht brüchig werden. Ganz normaler Babypuder
reich da völlig aus.


Antwort #19
Von: Michael
Datum: 06.06.06

Hallo,
ich habe von meinem Vater einen gebrauchten Mader-470er bekommen.Leider sind
sämtliche Leinen und Streckertaijlen rausgezogen worden (war schon beim Kauf)
und mit der Führung des Fockfalls hab ich auch Schwierigkeiten. Wer kann mir
helfen? (am besten mit Bildern)
Michael


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